Die mysteriöse Google Sandbox ist in jüngster Zeit wieder verstärkt Gegenstand (semi)fachlicher Diskussionen, nachdem der Effekt zuerst Ende April 2004 so bezeichnet wurde. Es folgten darauf Ideen und Theorien zur Existenz, Funktionsweise und Effekt der sog. Google Sandbox. Aufgrund vereinzelter Insiderinformationen und Fachartikeln anerkannter Experten ist das Thema wieder zu neuer Aktualität aufgestiegen. Grundlegende Aspekte – auch für Laien – möchte ich hier kurz erläutern.
Was ist die Google Sandbox?
Der Begriff Google Sandbox bezeichnet einen bestimmten Effekt im Google-Ranking von neuen Webseiten. Denn diese werden auf dem Weg zu den Topplatzierungen mehr oder weniger „gebremst“.
Existiert die Google Sandbox nun?
Diese Frage wird meines Erachtens immer etwas unscharf diskutiert.
Suchmaschinenoptimierer, welche vorwiegend auf gute Zugänglichkeit der Webseiten setzen und manipulative Eingriffe eher ablehnen (sog. white-hat-Suchmaschinenoptimierer) halten regelmäßig die Diskussion, um die Google Sandbox für überzogen oder überflüssig.
Diejenigen Suchmaschinenoptimierer, die mit allen (halbwegs erlaubten) Mitteln das Ranking zu verbessern suchen (black-hat bzw. grey-hat), versichern immer wieder, dass der Google-Sandbox-Effekt stark spürbar und daher existent sei.
Die Existenzfrage setzt voraus, dass man sich einigt, was genau die Google Sandbox denn genau sein soll. Da Google selbst kaum greifbare Informationen dazu veröffentlicht, versteht mitunter jeder Experte ein klein wenig anderes unter der Google Sandbox.
Schauen wir uns daher zunächst wertvolle und/ oder qualifizierte Aussagen an.
Erwähnenswerte Aussagen
Google Chefingenieur Matt Cutts sagte im November 2005 in einem Interview:
How many feel there is no such thing as a sandbox? SEOs normally split down the line. There are some things in the algorithm that may be perceived as a sandbox that doesn’t apply to all industries.
Damit bestätigte Matt Cutts weder die Existenz der Google Sandbox noch verneinte er sie explizit. Dies führte zu einer Vielzahl an Artikeln und Forumsdiskussionen.
Im Juni 2006 schrieb die Autorin von Search Engine Guide Jennifer Laycock, dass es die Google Sandbox einfach nicht gäbe.
(…)there is no Google Sandbox! It simply doesn’t exist.
Abgesehen davon, dass man mit Mindermeinungen immer mehr Aufsehen erregt als mit vorherrschenden Ansichten, führt Jennifer Laycock eine interessante Begründung an.
Sie glaubt nämlich, dass der „Bremseffekt“ (siehe oben) daraus resultiert, dass gerade zu Beginn eine neue Domain kaum Links von wichtigen, etablierten Webseiten erhält, welche aber für eine Topplatzierung wesentlich sind.
Sheri Thurow von Grantastic Design ging mit der Behauptung, die Google Sandbox sei nur eine Erklärung für das Nichtfunktionieren von Optimierungsmaßnahmen, noch einen Schritt weiter. Dass das zu teils hitzigen Diskussionen geführt, ist nachvollziehbar. Dazu kommt, dass Sheri Thurow es offensichtlich für ausreichend hält, für Suchmaschinen zugängliche Webseiten mit schlüsselwortaffinem Text zu gestalten, um Topplatzierungen zu erreichen.
Ich denke, es ist mittlerweile allgemein anerkannt, dass es für ein gutes Ranking vielmehr auf die Analyse und den Aufbau von Linkstrukturen und Seitennetzwerken ankommt. Wer bei Google nach „hier klicken“ sucht, wird eine Seite von Adobe ganz vorne finden, auf der diese Worte nicht vorkommen. Da aber sehr viele Webseiten mit „hier klicken“ darauf verlinken, ist die Webseite ganz vorne.
Ein neuer und sehr interessanter Beitrag zu diesem Themenbereich kommt von Andy Hagans mit Secrets to Beating the Sandbox 2.0 REVEALED: The Ultimate Guide.
Auch wenn RustyBrick es nur als Beitrag betrachtet, um selbst neue Link zu erhaschen, ist der dennoch lesenswert.
Für Andy Hagans existiert die Google Sandbox definitiv. Für ihn werden damit bestimmte Filter bezeichnet, die neue Webseiten von Topplatzierungen abhalten, bis diese einen bestimmten „trust“ erhalten. Damit ist ein gewisses Vertrauen gemeint, dass sich neue Webseiten erst „erlinken“ müssen. Andy spricht daher anstatt von einer Sandbox von einer Trustbox.
Fazit
Ich denke, die letzte Aussage schließt wunderbar den Bogen zur eingangs erwähnten Aussage.
Für Topplatzierungen bei Google kommt es darauf an, hochwertige Links von etablierten Webseiten zu erhalten. Typischerweise fehlen diese Links neuen Seiten, so dass es für Topplatzierungen meist (noch) nicht reicht.
Will man diesen Effekt benennen, kann man ihn Sandbox oder (präziser) Trustbox benennen.
Wie man den Sandbox-Effekt vermeidet, kann man beim Webmaster & Seo-Blog kurz und beim Mediadonis knackig nachlesen.
Ein Online-Tool gibt es dazu natürlich auch. Zu dessen Nutzen kann sich jeder selbst seine Meinung bilden.
Der Beitrag ist bereits 17 Jahre alt. Die wesentlichen Punkte sind weiterhin relevant.
Kommentare zu Gibt es die Google-Sandbox?
1. Kommentar
SarDuri |
2. Kommentar
Trader’s Quest » Aus dem Sandkasten entkommen |
[...] Durch den Umzug des Blogs zu www.tradersquest.de bin ich bei Google vorerst in den Sandkasten gesetzt worden. Das hatte zur Folge, dass mein PageRank-Wert von drei auf Null zurückgesetzt wurde und die Beiträge zumindest bei mir überprüften Suchbegriffen in der Trefferliste weiter nach hinten gerutscht sind. [...]
3. Kommentar
Aquaristik Freak |
4. Kommentar
Christian |
5. Kommentar
Jay |
6. Kommentar
Robert Hartl |
7. Kommentar
gelegenheitsbot |
8. Kommentar
Google Sandbox und Supplemental Index » BLOGtotal |
9. Kommentar
Dirk |
10. Kommentar
Robert Hartl |