Google Lighthouse Test - Zusammensetzung der Ergebnisse (Scoring)
Google, Optimierung

Ladezeit einer Webseite messen und verbessern

16.08.2010, aktualisiert 31.03.2025

Spätesten seitdem Google die Ladezeit einer Webseite offiziell als Ranking-Kriterium angibt, fragen sich viele Webseitenbetreiber, wie kann ich überhaupt die Ladezeit meiner Webseite messen und ggf. verbessern?

Wie schnell ist eine gute Ladezeit und welchen Einfluss hat die Ladezeit einer Webseite wirklich auf das Ranking?

👉🏼 Dieser Beitrag beantwortet diese Fragen und zeigt Schritt für Schritt, wie man die Ladezeit (s)einer ganz normalen Webseite verbessern kann.

Inhaltsübersicht

Ist-Stand Ladezeit einer Webseite messen

Bevor man an die Ladezeit einer Webseite herangeht, muss man die Ladezeit natürlich erstmal messen (können). Wichtig zu wissen ist, dass die Ladezeit variiert, je nachdem wie schnell der ausliefernde Server, die Internet-Leitung, der abfragende Computer, usw. gerade sind.

Daher wird es nie einen absoluten Wert für die Ladezeit geben. Um die erreichten Verbesserungen aber zu werten, brauchen wir zumindest gleichbleibende Bedingungen. Es gibt zahlreiche Online-Tools zur Ladezeitmessung, von denen ich eigentlich nur Google Lighthouse Test (Page Speed Online) und Pingdom zum Start empfehlen kann.

Es empfiehlt sich für belastbare Werte mehrere Messungen an verschiedenen Tages- und Uhrzeiten vorzunehmen.

Wieso überhaupt die Ladezeit verbessern?

Kein Besucher wartet. Die Geduld dürfte je nach Thema und zu erwartendem Inhalt bei wenigen Sekunden liegen. Es ist benutzerfreundlich, eine schnell ladende Webseite anzubieten. Es gibt einige Studien größerer Websites und Shops, die zeigen, dass mit jeder Millisekunde weniger, die Käufe usw. deutlich steigen.
Zweitens schont es den Webserver, der weniger ausliefern muss und besser, schneller ausliefern kann. Das wird zwar meistens egal sein, schaden kann es aber keinesfalls.
All das ist auch positiv für Suchmaschinen.

FAQ Häufige Fragen zur Ladezeit

Ist die Ladezeit ein Rankingfaktor bei Google?

Seit 2010 ist die Ladezeit einer Webseite offizieller Ranking-Faktor bei Google (Quelle). Allerdings ist das nur ein Faktor von über 200 und laut Matt Cutts von Google nur bei 1% der Suchanfragen für eine Ergebnisänderung verantwortlich.
In einigen Videos sagen Matt Cutts und Johannes Müller auch, dass lediglich die Sensibilität der Webmaster durch Aufnahme als Kriterium auf die Ladezeit gelenkt werden soll und nur wirklich lahme Seite einen Dämpfer bekommen.

Kurz: ja, aber nicht soo wichtig, solange im Rahmen.

Wie schnell ist eine schnelle Ladezeit?

Folglich zeigt Google in der Google Search Console (vormals Webmaster Tools) auch die Ladezeit der einzelnen Seiten an. Laut Google lädt eine Webseite dann schnell, wenn die Ladezeit unter 1,5 Sekunden liegt.

Auch beim Google Lighthouse-Test gibt es Ampelfarben und grübe Werte zwischen 90 und 100. Das wäre das Ziel.

 

Google Lighthouse Test - Report Ergebnis (Auszug)

Schritt für Schritt Ladezeit einer Webseite verbessern

1
Daten reduzieren

Seit HTTP2 gilt nicht mehr die pauschale Formel, dass weniger Dateien, die geladen werden müssen, gleich schneller laden. Denn es sind mehrere parallele Zugriffe möglich.

Aber häufig werden unnötige Dateien und Daten geladen. Was benötigt man wirklich, was nicht? Gerade in CSS und JS-Dateien gibt es meist viel Code, der nicht (mehr) gebraucht wird oder besser formuliert werden kann. Bibliotheken wie jQuery sind zudem recht umfangreich und werden nur zu einem kleinen Teil wirklich benötigt. Vanilla-JS wäre das Stichwort für eine Suche nach alternativen Scripten.

Weiter lassen sich mit Bildkomprimierung große Einsparungen erzielen, was die generell zu ladenden Datenmenge betrifft. Auch moderne Bildformate wie webp oder avif helfen dabei.

2
Daten nachladen

Nur alles, was direkt im Viewport sichtbar ist und dafür benötigt wird, sollte direkt geladen werden (kritischer Renderingpfad).

Alle weiteren Daten sollten nachgeladen werden. Selbst das weitere CSS. Bilder mit loading lazy und JavaScript mit async, defer.

Die Tools zur Ladezeitmessung sowie bessere Browser-Consolen geben diese Hinweise von sich aus. Einfach in Ruhe anschauen und testen.

3
Daten komprimieren

Wie schon oben erwähnt, lassen sich Bilder ohne sichtbaren Qualitätsverlust komprimieren und so deutliche Einsparungen erzielen.

Auch HTML, CSS, JS, … sind komprimierbar. Kompression spart durchschnittlich 70 %. So kann man die Klartext-Dateien schon reduzieren, indem man Kommentare, Leerzeilen etc. entfernt. Im CSS kann man Shorthand verwenden und beispielsweise die abschließenden ; entfernen. Zusätzlich kann man diese Dateien komprimiert an den Browser ausliefern, was die Übertagungsgröße enorm mindert. Das Entpacken und Anzeigen kostet dann zwar Rechnerleistung beim Anzeigenden, an der es aber ja meist nicht mangelt.

4
Daten zwischenspeichern

Viele Dateien einer Webseite ändern sich sehr selten. Ein Teil der Besucher dürfte also bei weiteren Besuchen theoretisch die identischen Dateien sehen, die sein Browser schon einmal (in den Zwischenspeicher) geladen hatte. Wieso also diese Dateien nochmal vom Server holen, wenn der Besucher die schon auf dem Rechner hat?

Dazu muss man serverseitig den Expires-Header (und Cache-Control) jeder Datei übertragen, damit der Browser das auch erkennt.
Ändert man aber die CSS-Datei muss man auch deren Namen ändern, um ein Laden der alten CSS-Datei bei diesen Besuchern zu vermeiden. Mehr zum Browser-Cache löschen.

5
Fehler vermeiden

404-Fehler vermeiden. Werden zu ladende Dateien nicht gefunden, kann das die Ladezeit etxrem verlängern. Selbst wenn nur irgendein kleines Icon fehlt, das dauert! Also prüfen, da sich das sehr leicht beheben lässt.

Sehr viele Redirect-Anweisungen in der .htaccess beeinträchtigen die Ladezeit extrem. Also versucht man diese soweit wie möglich zu vermeiden.

Fazit Schneller oder mehr Power

Wenn selbst dann die Ladezeit der Webseite wegen zu vieler Besucher zu langsam ist, erst dann kommt die Tim Taylor-Methode als Lösung in Betracht: More Power! Für den Großteil der Webseiten dürfte es bei Ladezeitproblemen aber reichen, die obigen Schritte abzuarbeiten. Dann muss auch kein stärkerer Server her.

Kommentare zu Ladezeit einer Webseite messen und verbessern

1. Kommentar
Marcus Schoeberichts |

Sehr guter Artikel, werde demnächst auch die Ladezeit messen, um die Website zu verbessern. Danke für die wertvollen Tipps dazu!

2. Kommentar
R. Böhme |

Danke für die "Checkliste" ;) Hab zunächst meine Seite mit Pingdom getestet, aber bei drei Tests drei verschiedene Ergebnisse bekommen. Demnach lag die Ladezeit zwischen 0,4 und 1,3 Sekunden. Beides zwar recht gute Werte, aber irgendwie gefällt mir das nicht. Lade gerade Firebug runter und werde dann mal die anderen beiden Tools ausprobieren :)

3. Kommentar
Gebäudereinigung Frankfurt |

Also irgendwie komme ich hier immer auf die Zahlen, die mir auch Google Webmaster Tools anzeigt. Vielleicht schwankt es ja irgendwann mal, aber gestern wars bei Pingdom und Google gleich. [Anm. Admin: wer so heißt, hat keine Webseite, Link entfernt]

4. Kommentar
Daniel |

Danke für das kleine Manual, ich hab das ma alles ordentlich durchgeackert und siehe da. Da kann man schon noch einiges finden um die Seiten schneller und besser zu machen. Ganz wichtig ist meiner Meinung nach die Geschichte mit den CSS-Sprites. TX Daniel

5. Kommentar
Admin |

Ich nutze auch das JQuery von Google. Da es aber 185kB groß ist, wird die Ladezeit von allen Analyse-Tools immer als "mangelhaft" erachtet. Was kann man da tun?!

6. Kommentar
Ladezeiten von Internetseiten verbessern Hapke Media |

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7. Kommentar
Onpage-Optimierung – die top Rankingfaktoren › SEO Newstic |

[...] Serverantwortzeit auf 450ms von zuvor 1700. Zu den Ladezeiten findet man einen guten Artikel auf blog.netprofit.de. Die Server- und Ladezeiten-Optimierung ist kein Anfänger-Thema weswegen sie oft vernachlässigt [...]

8. Kommentar
Ralf |

Hallo, wen die Ladezeit seiner Webseite interessiert, sollte hier einmal vorbeischauen. https://www.uptrends.com/de/tools/website-ladezeit-check Dort könnt Ihr die Ladezeit von unterschiedlichen Standorten aus messen und erhaltet eine Wasserfall Grafik mit Details zum Ladeprozess der gesamten Seite und jedes einzelnen Elements. Damit lässt sich im Detail analysieren, wenn es Probleme gibt. Gruß Ralf

9. Kommentar
Onpage-Optimierung – Die Top Rankingfaktoren | RankWatcher |

[…] Serverantwortzeit auf 450ms von zuvor 1700. Zu den Ladezeiten findet man einen guten Artikel auf blog.netprofit.de. Die Server- und Ladezeiten-Optimierung ist kein Anfänger-Thema weswegen sie oft vernachlässigt […]

10. Kommentar
Maximusweb |

Für Joomla User empfehle ich das Plugin "JCH Optimizer". Es kombiniert CSS und Javascripte, minifiziert den Quellcode, bietet lazy loading für Bilder usw. Macht die Seite spürbar flotter.

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